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Kohärenz und Gesundheit
Gefühl der Verstehbarkeit
Das Gefühl der Verstehbarkeit entscheidet darüber, ob ich die Welt als strukturiert und geordnet oder chaotisch und zufällig wahrnehme.
Je mehr Struktur, Verbindungen und Bezüge erkannt werden, desto klarer und transparenter wird die Welt. Man ist sicher und orientiert. Es geht bei der Verstehbarkeit darum Zusammenhänge und Bezüge zu finden, um dann die Dinge vor allem in Krisenzeiten in die richtigen Verhältnisse zu rücken. So schafft man Verständnis, Akzeptanz und einen Umgang damit.
Dies ist eine Grundvoraussetzung für Gesundheit. Menschen mit einem hohen Maß an Verständnis an die Zusammenhänge haben eine offene Haltung der Welt gegenüber und erleben sie als spannend und verstehbar.
Das Kohärenzgefühl erklärt wie der Mensch Belastungen negativer Art innerlich und damit auch weitgehend äußerlich standhalten kann. Laut Antonovsky haben gesunde Menschen ein hohes Kohärenzgefühl und fühlen sich mit sich, ihren Zeitverhältnissen in denen sie leben, ihrem Schicksal und anderen Menschen verbunden.
Diese Verbundenheit lässt Zusammenhänge erleben. Je mehr Zusammenhänge erlebt werden können, desto größer wird der Sinnbezug für die eigene Existenz.
Unser individueller Sinnbezug, unser „warum“ ist unser ultimativer Treiber im Leben, um auf verschiedenen Ebenen aktiv zu werden. Ein Mensch mit einem hohen Kohärenzgefühl erlebt das Leben meist positiv und hat grundsätzlich „bessere“/mehr Bewältigungsstrategien. Der Gesundheits- und Krankheitszustand eines Menschen wird maßgeblich bestimmt von seiner allgemeinen Grundeinstellung der Welt gegenüber.
Das Kohärenzgefühl ist laut Antonovsky:
„eine globale Orientierung, die das Ausmaß ausdrückt, in dem jemand ein durchdringendes, überdauerndes und dennoch dynamisches Gefühl des Vertrauens hat, dass erstens die Anforderungen aus der inneren und äußeren Erfahrungswelt im Verlauf des Lebens strukturiert, vorhersehbar und erklärbar sind und dass zweitens die Ressourcen zur Verfügung stehen, die nötig sind, um den Anforderungen gerecht zu werden. Und drittens, dass diese Anforderungen Herausforderungen sind, die Investitionen und Engagement verdienen.“
Kurz gesagt müssen die folgenden drei Faktoren gegeben sein:
1. das Gefühl der Verstehbarkeit
2. das Gefühl der Handhabbarkeit
3. das Gefühl der Sinnhaftigkeit
Gefühl der Handhabbarkeit
Das Gefühl der Handhabbarkeit basiert auf einem klaren Bewusstsein der eigenen Fähigkeiten und Begrenzungen. Im Prinzip erlebt man die Welt und sich selbst als handhabbar.
Dazu gehört auch die Überzeugung, dass Schwierigkeiten lösbar sind und dass man über geeignete Ressourcen verfügt oder dass man sie aufbauen kann, um allen Anforderungen zu begegnen.
Dabei kann man auf eigene bzw. Erfahrungen anderer zurückgreifen, sei es nun vom Ehepartner, von Freunden, Kollegen, vom Arzt – kurz, von jemandem, auf den man zählen kann, dem man vertraut.
Gefühl der Sinnhaftigkeit
Das Gefühl der Sinnhaftigkeit beschreibt das Ausmaß, mit dem man seinem Leben einen Sinn geben kann. Man stellt Herausforderungen, Schwierigkeiten, Probleme und Anforderungen in den Bezug des Wachstums und der Erfahrung, die damit gemacht werden kann.
Der persönliche Bezug wird hier genau unter die Lupe genommen und alle Handlungen oder unterlassen der Handlungen werden in diesen Bezugsrahmen eingeordnet.
Auch Schicksalsschläge werden akzeptiert und als Chancen gesehen etwas Positives daraus zu ziehen. Dabei wird der Blick auf das große Ganze immer miteinbezogen.
Das Kohärenzgefühl als Erlebnis von Verstehbarkeit, Sinnhaftigkeit und Handhabbarkeit der Welt wird vorwiegend von Erfahrungen in Kindheit und Jugend geprägt.
Nichtsdestotrotz besagt das Kohärenzgefühl per Definition schon, dass wir unser eigener Schöpfer unseres Leben sind, wenn wir eigenverantwortlich unterwegs sind. Wäre dem nicht so und die Prägungen unserer Kindheit bestimmten für immer unser Leben, wären wir alle Opfer und mit der Zukunft der Welt sähe es düster aus, weil es kaum zu Fortschritt kommen würde.
Fortschritt und Entwickelung, individuell wie global, findet immer durch Grenzüberschreitung statt.
Wenn Sie noch mehr über die Balance von Körper-Seele-Geist wissen wollen, dann geht es unter den Fragen für Sie weiter.
- Haben Sie immer wieder die gleichen körperlichen Erscheinungen und wünschen sich eine dauerhafte Veränderung?
- Wollen Sie sich und Ihre Mechanismen genauer kennenlernen oder haben Sie endgültig genug von Ihren Ängsten?
- Leiden Sie unter Ängsten, können sich aber nicht erklären warum?
- Arbeiten Sie selber schon ausführlich an sich, kommen aber immer wieder an die gleichen Sackgassen?
- Wünschen Sie sich eine tiefgreifende Veränderung in Ihrem Leben, wissen aber nicht wie Sie das angehen sollen?
- Zeigen sich regelmäßig die gleichen Emotionen und Sie wissen einfach nicht wie Sie damit umgehen sollen?
- Empfinden Sie schon länger keine Emotionen mehr oder können Sie nicht mehr Weinen oder Lachen?
- Zeigen sich bei Ihnen in gewissen Abständen immer wieder die gleichen Themen und Sie verstehen nicht warum?
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Geist und Balance
Körper und Seele und deren Balance sind mittlerweile klarer, aber was hat es mit Geist auf sich?
Was ist unter geistiger Gesundheit zu verstehen und wie können wir diese erlangen?
Dazu gehört zwangsläufig ein Exkurs in Denken!
Geistige Balance und Gesundheit hängen viel davon ab, womit wir uns befassen und nähren auf einer mentalen Ebene. Dazu gehört die Wahl der Literatur, Medien, eben allem, was wir dann denkerisch erfassen und verarbeiten.
Die Qualität ist entscheidend. So wird das freie Denken durch das Lesen gewisser Texte stärker ausgebildet, als durch ein Youtube Video oder einer Audiodatei.
Geistige Stärke ist somit etwas, was wir uns aneignen können in unserem Leben, aber nicht müssen.
Alle Dinge, die auf absoluter Freiwilligkeit beruhen, also Dinge, bei denen es keinen äußeren Anlass gibt sie zu tun, gehen immer mit persönlichem Wachstum und Ent-wickelung einher.
Somit finden Themen, die der geistigen Ent-wickelung dienen, in unserem Leben meist zu einem späteren Zeitpunkt statt. Nämlich erst, wenn Körper und Seele ausgebildet sind.
Die Ausbildung des Geistes unterliegt am stärksten der Freiwilligkeit. Unser Körper und bis zu einem gewissen Grad auch die Seele werden für uns gebildet. Somit korreliert der Geist zwingend mit unserer inneren Motivation etwas zu tun, zu dem es keinen äußeren Anlass gibt.
Mit Denken in diesem Artikel ist nicht gemeint, dass wir vorgefertigte Muster übernehmen und uns in Denkschleifen kreisen.
Unter Denken ist sinnliches, leibbefreites, reines Denken gemeint, welches sich als einen aktiven schöpferischen Akt des Willens kennzeichnet und eine unmittelbare geistige Erfahrung darstellt.
Unser Geist wird geformt von der Art und Weise, wie wir zur Welt und unserem Leben stehen und vor allem darüber Denken.
Denke ich positiv und konstruktiv über die Welt und denke ich vor allem selbst? Oder lasse ich mich von anderen Gedanken beeinflussen, beziehe ich keine Stellung, habe ich keine Meinung?
Ein freier Geist denkt zu jeder Zeit selber und richtet sein Leben danach aus. Je mehr ich in Unfreiheit bin mit meinem Geist und dem Denken, desto weniger bin ich selbstbestimmt und führe mich selbst.
Ich lasse mich denken bzw. treiben und handele danach.
Freies Denken hat absolut nichts mit Intelligenz zu tun. Es (er)lebt sich in einem absoluten Vertrauen, während das unfreie Denken eher in Richtung Kontrolle auf der Polaritätsskala geht.
Die Krux an der Sache ist, dass derjenige, der unfrei denkt, sich dessen gar nicht bewusst ist. Weil er sich dessen nicht bewusst ist, ist er auch anfälliger für jegliche Formen der Manipulation, Kontrolle und Meinungsbildung.
Der freie Geist ist davon gefeit, weil im Hintergrund der Glauben an Höheres wirkt und er zusätzlich zu Gesetzen, Regeln und Autoritäten als höchste Instanz die Moral hat und sich der Moral verpflichtet fühlt.
Moralische Aspekte sind losgelöst von (menschengemachten Regeln und Gesetzen) und haben immer überpersönliche Aspekte zum Ziel. Sie dienen dem Wohle aller und sind frei von Machtthemen oder Abhängigkeiten jeglicher Art. Sie zielen auf Gesamtentfaltung und Freiheit auf allen Ebenen ab. Die treibenden Kräfte dahinter sind Liebe und Wahrheit.